Filmkritik: Kirschblüten - Hanami

Filmplakat
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Regie: Doris Dörrie
Drehbuch: Doris Dörrie
Genre: Drama
Darsteller: Hannelore Elsner,
Elmar Wepper, Nadja Uhl,
Maximilian Brückner,
Aya Irizuki,
Produktionsjahr: 2008

Kirschblüten- Hanami

Das routinierte Leben von Trudi (Hannelore Elsner) und Rudi (Elmar Wepper) nimmt einen Wendepunkt, als Trudi erfährt, dass ihr Mann schwer krank ist. Unwissend von der Schwere seiner Krankheit, wird Rudi von seiner Frau dazu überredet spontan die Kinder in Berlin zu besuchen. Angekommen in Berlin muss das ältere Ehepaar feststellen, dass sie ungewollter Besuch sind und sie beschließen an die Ostssee weiter zu fahren. Kurz bevor die Beiden es schaffen über Rudis Krankheit zu sprechen verstirbt Trudi plötzlich.
Enttäuscht, trauernd und einsam entschließt sich Rudi dazu den Traum seiner verstorbenen Frau zu leben und fliegt zu seinem jüngeren Sohn nach Japan. Wieder unerwünscht und allein gelassen, erkundet der ältere Herr die Stadt. Der nichtwiederzuerkennende Rudi macht die Bekanntschaft mit der jungen Butoh- Tänzerin Yu, mit der er sich zu seiner letzten großen Reise zum Mount Fuji macht...


Doris Dörries Vorliebe für Japan hat sich in ihren letzten beiden Filmen (‚‚How to cook your Life'' und ‚‚Der Fischer und seine Frau'') wiederholt gezeigt und mit ‚‚Kirschblüten- Hanami'', hat sie ein wieder einmal ihre Liebe zu Japan bewiesen.
Doch anders als in ihren letzten Filmen gleitet Dörrie dieses Mal nicht ins Esoterische ab, denn der Film ist vielmehr eine Ode an die japanische Kultur.
Kirschblüten- Hanami ist ein zutiefst menschlicher und ergreifender Film über zwei Mittsechziger, die durch den Tod getrennt werden und erst dadurch wirklich zueinander finden.
Elmar Wepper, der den einsamen Rudi spielt, ist es großteils zu verdanken, dass der Film nicht langweilig wird. Er schafft es von dem unsympathischen, ferngesteuerten Beamten zu einem einfühlsamen und netten Mann zu werden. Es geling ihm seinen Schmerz über der Tod seiner Frau und über die Begegnung mit seinen Kinder so gut zu übermitteln, dass einem immer wieder die eine oder andere Träne entgleitet.
Durch weiche Kameraführung und unauffälliger aber angenehmer Filmmusik inklusive guter Besetzung, ist Doris Dörrie ein echtes Meisterwerk gelungen.

Autorin: Ariela Schwarzböck