Austauschplattform „Gemeinde & Jugend“

Oststeirische Gemeinderäte und Gemeinderätinnen trafen sich im Ballonhotel Thaller zur Austauschplattform „Gemeinde & Jugend" am 27. März 2019. Organisiert durch die Regionalentwicklung Oststeiermark stand nach umfangreichen Informationen zur Lage und Entwicklung der Region der Austausch zu Kinder- und Jugendaktivitäten im Mittelpunkt. Hauptaugenmerk wurde auf die Gestaltung von Ferienprogrammen gelegt.

 Das Motto: „Willst du die Jugend gewinnen, musst du bei den Kindern beginnen!" stand im Mittelpunkt des Workshops. Als Einstieg in das Thema wurde ein kurzes Video, welches Kinder- und Jugendrechte sowie die Chancengleichheit beleuchtet gezeigt. Im Anschluss daran folgte auch schon die Vorstellungsrunde mit Überraschungseffekt, denn jeder/r Teilnehmer*in erhielt ein Überraschungsei und nahm bei der Vorstellung seiner Person Bezug zum Spielzeug.

Faktencheck - Wie sieht die Lage und Entwicklung in der Region und in den Gemeinden aus?

Auf Gemeindeebene wurde der Anteil sowie die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen erläutert, dabei ist festzustellen, dass beinahe ein Drittel der Gesamtbevölkerung junge Menschen sind. Eine große Bevölkerungsgruppe bei der es sich lohnt genauer hinzusehen und aktiv zu werden. Betrachtet man die Entwicklung in den vergangenen zehn Jahren ist der Rückgang an Jugendlichen besonders dramatisch, denn es gibt kaum noch Gemeinden mit Steigerungen in dieser Bevölkerungsgruppe. Ein kleiner Lichtblick ist die Entwicklung der Kinder, denn hier ist der Rückgang nur sehr gering und zahlreiche Gemeinden verzeichnen einen Zuwachs. Alles gut könnte man meinen, allerdings macht der weltweit beobachtbare demografische Wandel auch vor der Oststeiermark nicht Halt. Die Zusammensetzung der Bevölkerung verändert sich sehr stark, denn 1991 waren noch 47% der Bevölkerung unter 30 Jahre alt und nur 13% über 65 Jahre alt. 2030 hat sich der Anteil der über 65-jährigen fast verdoppelt und gleichzeitig schrumpft die Altersgruppe unter 30 auf rund 30%. Zusätzlich zur Verschiebung der Altersgruppen ist auch die Region Oststeiermark von Abwanderung der 20 bis 30-jährigen betroffen. Zusammenfassend lässt sich sagen, Jugend wird zu einem knappen Gut.

Politik für und mit Kindern und Jugendlichen gestalten

Patentrezepte zur Einbindung von Kindern und Jugendlichen wurden leider noch nicht erfunden, aber ein Mix aus vielen Taten und engagierten Personen/Organisationen kann zum langfristigen Erfolg führen. Aus diesem Grund ist eine gute Struktur und Netzwerk innerhalb der Gemeinden unabdingbar. Als ersten Schritt erarbeiteten die Teilnehmer*innen die Lebenswelten der Kinder innerhalb der Gemeinden. Conclusio - die Lebenswelten sind überall. Einige Beispiele zur Miteinbeziehung von Kindern wurden erläutert. Aber im Mittelpunkt stand das praktische Beispiel „Ferienprogramm", welches auch einige Anknüpfungspunkte für das Thema Bildungs- und Berufsorientierung bietet. Bettina Mandl stellte als regionale Koordinatorin für BBO die Auswirkungen und Lösungsansätze auf Gemeindeebene vor. Auch hier waren die Gemeinden zur aktiven Mitarbeit gefordert.

Ferienprogramme in der Praxis

Bürgermeister Emanuel Pfeifer (Gemeinde Sinabelkirchen) erläuterte das umfangreiche Ferienprogramm, welches jährlich im August und heuer wahrscheinlich auf Grund des großen Andrangs im Juli und August stattfindet. Den zahlreichen Fragen der anwesenden Gemeinden stand er Rede und Antwort. Aus seiner Sicht ist ihr Ferienspaß ein voller Erfolg, denn sowohl Eltern, Kinder und auch Betriebe und Vereine profitieren vom Angebot.

Cornelia Habermeier-Grafl stellte den Fürstenfelder Ferienpass mit allen Hindernissen, Stolperfallen und Erfolgserlebnissen vor. Sie blickte auf eine 10-jährige Erfahrung in der Umsetzung von Ferienprogrammen zurück. Glückliche Kinder und Familien sind für Frau Habermeier-Grafl Lohn und Antrieb zugleich, denn wenn Kinder mit strahlenden Augen in den ersten Schulwochen von ihren Erlebnissen mit dem Ferienpass erzählen können, war es jede Mühe wert. Ebenso ist es aus ihrer Sicht ein absoluter Erfolg für die Gemeinde, um sich als familienfreundliche Lebensgemeinde positionieren zu können.

Jugendprogramm Oststeiermark bietet umfangreiche Unterstützung!

Individuelle Beratung und Information rund um das Thema „Jugend" bietet Julia Muhr als Regionale Jugendmanagerin allen oststeirischen Gemeinden an. Um den Einstieg in aktive kommunale Jugendarbeit zu erleichtern, gibt es umfangreiche und praxisnahe Unterlagen sowie finanzielle Unterstützung seitens der Regionalentwicklung Oststeiermark für Gemeinden. Die Regionalentwicklung Oststeiermark übernimmt Verantwortung für junge Menschen getreu dem Motto: „Wenn die Jugend in der Region keine Rolle spielt, wird die Region in Zukunft keine Rolle spielen", so Julia Muhr als Regionale Jugendmanagerin der Region.

Zum Abschluss hatten Gemeinden noch Zeit sich miteinander auszutauschen und wurde auch noch ein Leitfaden zur Erstellung von Ferienprogrammen übergeben.

Die Austauschplattform für Gemeindevertreter*innen wird auch im Herbst 2019 wieder über die Bühne gehen. Mit den klaren Zielen „Austausch, voneinander lernen und neue Impulse von außen erfahren" vor Augen leistet die Regionalentwicklung Oststeiermark einen wertvollen Beitrag zur Verbesserung der Jugendarbeit vor Ort in den Gemeinden - dem unmittelbaren Lebensraum junger Menschen.

 

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