Filmkritik: „WEEDS“ meets „NARNIA”

Die Geheimnisse der Spiderwicks

Filmrolle
Filmrolle

Originaltitel: The Spiderwick Chronicles
Titel: Die Geheimnisse der Spiderwicks
Regie: Mark Waters
Jahr: 2008
Land: USA

Ein uraltes, verborgenes Buch - ein Siegel und die ausdrücklichen Warnung „Nicht öffnen! Nicht lesen! Finger weg!" und ein...nein zwei kleine Jungs. Führt zu? Führt zu?!

Einer geheimen Welt der Wunder, Feen, märchenhaften Gestalten inklusive Trollen und einem bösartigen Oger. Jared (Freddie Highmore zum Ersten) sein Zwillingsbruder Simon (Freddie Highmore zum Zweiten) und deren Schwester Mallory (Sarah Bolger) müssen nach der Trennung ihrer Eltern mit ihrer Mutter (Mary-Louise Parker) in ein geheimnisvolles Haus ziehen. Ihr Ur-ur-ur-Onkel hatte es sich zur Aufgabe gemacht die ihn umgebende Welt der Fabelwesen zu erforschen, wurde dann aber von Sylphen verschleppt weil er zuviel wusste. So weit so logisch?

Nun ist es natürlich an Jared und seinen Geschwistern diese Geheimnisse wieder zu entdecken, neu zu erforschen und die drohende Gefahr zu bannen ...

Klingt alles ein wenig nach „been there done that" doch Mark Waters gelingt mit seinem Ausbruch aus dem Genre der romantischen Komödie die bisher spannendste Verfilmung des Kinder-entdecken-geheime-Welt-und-Fabelwesen-Stoffes. Getragen von zweimal Freddie Highmore (zugegeben er ist gut, aber wenn man ihn immer gleich zweimal sieht nützt sich dieses junge Gesicht noch schneller ab) und der ausnahmslos guten Mary-Louise Parker (welche wie schon in Weeds die allein erziehende, zwar überforderte aber dennoch liebenswerte, Mutter mimt) gelingt eine anziehende Familiengeschichte die in der Vielzahl der Jugendfantasy fehlt. Nur als glühende Harry Potter- Verehrerin wage ich zu sagen, dass maximal der „Orden des Phönix" unter der Regie von David Yates an das Spannungsniveau der Spiderwicks heranreicht. Nicht selten lassen die Schreckenssequenzen das Publikum im Kinosessel aufschnellen und eine Grundspannung wird bereits bei der Ankunft der Familie im Gruselhaus etabliert. Sie gipfelt in einem abenteuerlichen Showdown welcher zwar nicht ohne Gewalt jedoch zumindest ohne Blutvergießen auskommt.

Bestechend auch die Animationsleistung der gesamten Produktion. Gnome, Trolle und Elfen sind, je nachdem Charakteristikum greifbar oder ätherisch. Die Sequenzen in welchen die Kinder erst beginnen die Fabelwelt wahrzunehmen unterstreichen gleichzeitig die Leistung der Schauspieler. Die Spiderwicks kämpfen zu beginn nämlich gegen unsichtbare Gegner - nicht unähnlich dem tatsächlichen Entstehungsprozess (teil-)animierter Filme. Mithilfe eines gelungenen Soundtracks definitiv sehens- und hörenswert.

Vielleicht nicht unbedingt ein Kinderfilm definitiv jedoch ein gelungener Jugendfilm der Lust auf mehr macht... Es wäre vielleicht an zu denken nicht Narnia sondern die Spiderwicks endlos zu wiederholen.