„Die Jugend braucht Raum...“

... ein Interview mit dem BJM von Liezen

Ein neues Landesfördermodell eröffnet neue Möglichkeiten für die Jugendarbeit in der Steiermark.

Oliver Helmhart, BJM Liezen und Leiter JUFO Rottenmann
Oliver Helmhart, BJM Liezen und Leiter JUFO Rottenmann

Offene Jugendarbeit ist im Bezirk Liezen in erster Linie in Form von Jugendzentren gegeben", erklärt Oliver Helmhart, Jugendmanager des Bezirkes Liezen; und er muss es wissen, ist er doch zusätzlich auch noch Betreuer des Jugendzentrums Rottenmann. Einrichtungen wie „die Seine" gibt es weitere fünf im Bezirk (Bad Aussee, Stainach, Liezen, Ardning und Trieben) - betrieben werden sie von den jeweiligen Gemeinden oder gemeinnützigen Vereinen.
„Man muss dankbar dafür sein, dass die Betriebs- und Personalkosten überhaupt von jemandem getragen werden...", sagt Helmhart, „...die Jugend braucht schließlich Raum, und den geben wir ihr."
 

Entlastungen
Vor allem den großzügigen Betreibern von Jugendzentren wird ab kommendem Jahr ein neues Förderungsmodell der Landesregierung zugute kommen. Gab es bis dato ein sogenanntes „Aktionsbudget", welches ausschließlich zur Durchführung von einzelnen Events in Anspruch genommen werden konnte, sollen die Gelder nun für diverse Zwecke fließen.
So können (natürlich nur bis zu einem gewissen Grad) in Zukunft Personalkosten vom Land kofinanziert werden und Zuschüsse zu anfallenden Investitionen beantragt werden. Die Durchführung von Projekten bleibt dabei weiterhin von Landesseite förderbar.
„Das heißt im Klartext: Gemeinden und Vereine müssen in Zukunft weniger Geld für die laufenden Kosten eines Jugendzentrums aufbringen und es wird generell leichter, Veranstaltungen für die Kids zu organisieren.", freut sich der Bezirks-Jugendmanager.

Wichtiger „Dienstleister"
Dass Jugendzentren im allgemeinen einen wichtigen Dienst an der Gesellschaft leisten, davon ist Oliver Helmhart überzeugt. „In Zeiten, in denen Eltern immer weniger Zeit für ihre Kinder haben, ist es wichtig, dass man ihnen einen Ort zur Verfügung stellt, an dem sie sich austauschen können. Ich selbst sehe mich als eine Vertrauensperson, die Freund und Ansprechpartner für die Jugendlichen ist", sagt der 33-jährige Rottenmanner.

Deshalb wünscht Helmhart auch, dass die Bevölkerung ablasse von gängigen negativen Klischees. Vorurteilen wie „Im Jugendzentrum wird ‘gsoffen und ‘graucht - am Ende gar Drogen konsumiert" begegnet er regelmäßig mit der selben Antwort: „Das einzige, was die Kids bei uns bekommen ist Information."
Neben der Möglichkeit, ihre Freizeit unter kontrollierten Umständen zu verbringen, ist es nämlich genau das, worauf es ihm und seinen Kollegen in ganz Österreich ankommt.

Autor und Foto: Markus Weilbuchner (Die Ennstaler"oche)