Sexueller Gewalt einen Riegel vorgesetzt
Die Evangelische Jugend Steiermark veranstaltete in Bruck einen Workshop zum Thema „Prävention sexualisierter Gewalt bei Kindern und Jugendlichen“ – einem nach wie vor sehr aktuellem Thema
Hazissa, der Fachstelle zur Prävention sexualisierter Gewalt, bei einer Schulung der Evangelischen Jugend in Bruck an der Mur. Der Diözesanjugendreferent der Steiermark,
Dominik Knes, und die regionale Jugendmanagerin Valerie Böckel luden Mitarbeiter aus den evangelischen Pfarrgemeinden der Obersteiermark ein, um sich mit dem Thema „Sexualisierte Gewalt" bewusst auseinanderzusetzen. „Leider sind vor allem Kirchen in den letzten Jahren in Verruf gekommen, nichts gegen sexuelle Gewalt zu tun. Das wollten wir nicht auf uns sitzen lassen und bieten für unsere Mitarbeiter in der ganzen Steiermark diese Schulung an. Unser Ziel ist es, dass alle Kinder- und Jugendmitarbeiter befähigt werden, sexualisierte Gewalt zu erkennen und kompetent darauf zu reagieren", so Dominik Knes.
Eva Schrenk räumte beim Workshop mit alten Mythen auf (z.B. „Sexualisierte Gewalt wird typischerweise von Fremdtätern begangen") und sprach das Ausmaß solcher Gewalttaten an Kindern an: „Etwa 22 Prozent der Mädchen und 8 Prozent der Buben haben Missbrauch mit Körperkontakt erlebt. Pro Jahr gibt es in Österreich rund 5.000 Anzeigen wegen sexualisierter Gewalt. Nur 500 Fälle werden verurteilt", so Schrenk. Bevor im zweiten Teil einzelne Fallbeispiele besprochen wurden, gab Schrenk noch den Appell mit: „Jede Intervention kann nachgeholt werden. Besser spät als nie!"
Workshop für Institutionen und Schulen
Hazissa bietet verschiedene Vorträge und Workshops zum Thema Sexualität und Gewaltprävention an und kann von Schulen und Institutionen gebucht werden. „Die Erfahrungen dieser Workshops mit Kindern und Jugendlichen zeigen, dass diese sehr gut angenommen werden und die Jugendlichen - auch nach anfänglicher Schüchternheit - sehr offen über das Thema Sexualität sprechen und viele wichtige Informationen mitnehmen können", so Jugendmanagerin Valerie Böckel. Es wäre wünschenswert, so Böckel, wenn auch andere Institutionen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, von einem derartigen Angebot Gebrauch machen würden.



