Kinder planen eigenen Spielplatz in Grambach










Spielen, toben, lachen, Freunde treffen. Dafür ist ein Spielplatz genau richtig und wer weiß besser als Kinder, wie ein toller Spielplatz aussehen soll? Und so lud Bürgermeister Peter Gspaltl alle Kinder der Gemeinde Grambach ein, um ihren Spielplatz mit dem Verein Fratz Graz zu planen.
In drei Planungswerkstätten wurde getüftelt, Ideen geschmiedet, geplant und Modelle gebaut. Zu Beginn ging es bei schönstem Wetter hinaus und dabei wurde spielerisch der Platz des zukünftigen Spielplatzes im Rahmen eines Detektivspieles erkundet. Es wurden Detektivausweise angefertigt, Lieblingsspiele erfragt und ein Suchspiel durchgeführt.
Nach dem Toben wurde konzentriert gemeinsam überlegt, was auf dem neuen Spielplatz passieren soll. Jede Idee für den Spielplatz wurde gesammelt und auf einem Wunschbaum im Eingangsbereich des Gemeindeamtes aufgehängt, damit alle Grambacher und Grambacherinnen, die Möglichkeit hatten, bei den Planungen am Laufenden zu bleiben.
Beim zweiten Treffen eine Woche später fertigten die Kinder Pläne und Skizzen an, wie ein Super-Spielplatz aussehen könnte. Und dann ging es darum aus all den spannenden Ideen die Wünsche herauszufinden, die den Kindern am wichtigsten sind. Dafür ordnete das Fratz Graz Team alle Wünsche in Kategorien und die Kinder erhielten die Möglichkeit mit Klebepunkten ihre Favoriten zu wählen.
Folgendes ist den Kindern besonders wichtig: Viel Natur mit Bäumen und Sträuchern sowie Beeren zum Naschen dürfen nicht fehlen; Klettern in vielen Variationen sollte möglich sein; zum Treffen wünschen sie sich ein Baumhaus und die Erwachsenen einen schattigen Bereich mit Bänken und Tischen; ganz wichtig sind den Kindern auch ein Trinkbrunnen und ein Bachlauf mit Wehren, um das Wasser aufstauen zu können.
In der dritten Planungswerkstatt waren die Kinder Architektinnen und Architekten. Sie bauten in Gruppen tolle Modelle, die für die Umsetzungsplanung vom Verein Fratz Graz sehr gut einsetzbar waren. So war in allen Modellen der Wunsch nach vielseitigen und spannenden Kletterangeboten zu erkennen. Dabei entwickelten sie unabhängig und ohne Beeinflussung von Erwachsenenseite Kletterbäume, die durch Seile, Netze, Sprossenleitern und Klettertunnels miteinander verbunden sind. Balanciermöglichkeiten, Rutschen und Wasser waren ebenfalls in allen Modellen in unterschiedlichen Ausführungen vertreten.
Bei einer Präsentation der Pläne durch den Verein Fratz Graz waren die Kinder und Erwachsenen mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Sie betonten nochmals, dass sie bei der Umsetzung sehr gerne dabei sein möchten und sich schon riesig auf den neuen Spielplatz in Grambach freuen.
Eine der letzten Aufgaben war eine muntere Spielplatzwerkstatt, die im Mai 2010 stattfand. Trotz des sehr unbeständigen Wetters nahmen etwa 20 Kinder die Gelegenheit war, sich nachhaltig in der Gemeinde zu betätigen. Die Geländemodellierung war bereits abgeschlossen, die Grundstruktur der Spielgeräte aufgestellt und Sandmulde sowie ein Bachlauf waren fertig.
Die meisten Grambacher Kinder hatten die Arbeiten immer wieder beobachtet, für alle war es aber die erste Möglichkeit die Baustelle ausführlich zu besichtigen. Bei einer gemeinsamen Tour über das Gelände konnten die Kinder die Neuerungen erkunden und nach Möglichkeit auch gleich ausprobieren, was sie vor allem bei Wasserlauf und Baumhaus offensichtlich sehr genossen.
Kritisch betrachteten sie, ob auch wirklich ihre Vorstellungen zur Ausführung kamen und ob alles kindertauglich ist. Nachdem sie mit großer Zufriedenheit feststellen konnten, dass es sich hier ganz toll spielen und toben lässt ging, es an die Arbeit.
Auf drei mächtigen Baumstämmen mit etwa 2,50 m Länge hatten die Kinder die Möglichkeit sich kreativ zu betätigen und so dem Spielplatz die nötigen Farbtupfer zu geben. Begeistert tauchten sie Schwämme, Hände und Pinsel in die Farbe, um ihre Spuren zu hinterlassen.
Die zweite Station erforderte weniger künstlerisches Talent dafür aber dafür mehr körperliches Engagement. Der Stelzenwald - eine Idee, die die Kinder in den vorangegangenen Planungswerkstätten entwickelt hatten - musste vervollständigt werden. Bislang waren die Pfosten gesetzt und der Kies für den Boden geliefert worden, aber die entscheidenden Verbindungen fehlten noch. Mithilfe von Slaklines die kreuz und quer, hoch und tief, gemeinsam und einzeln gespannt wurden, bestimmte man wie es hier einmal aussehen soll. Als alle Verbindungen gespannt waren, wurde natürlich auch gleich tüchtig ausprobiert und geturnt. Einige Balancierkünstler versuchten sich auch schon auf der Balancierverbindung ohne Halteseil.
Im Juni 2010 wurde der gemeinsam geplante und gestaltete Spielplatz schließlich gebührend eröffnet. Auf die Plätze, Spiel, los!