Filmkritik: Ossi’s Eleven
Regie: Oliver Mielke
Deutschland, 2008
At-Start: 5.9.2008
Nicht jeder ist so schön wie Clooney. Und nicht überall ist es so glamourös wie in Vegas. Vor allem nicht in Ostdeutschland.
Ossi ist ein Haftentlassener, irgendwo im flachen Osten Deutschlands, der seine Bewohner nicht recht glücklich zu machen scheint. Die Idee, Restbestände von D-Markmünzen zu klauen um so ein Ticket raus aus dem Gemeindebau zu lösen stößt demnach auf großen Zuspruch und so wird der schnelle Coup bald zu einer großen Geschichte mit elfköpfiger Beteiligung. Aber ein Ossi ist eben kein Dany Ocean.
Der Versuchte Kontrast zur Glitzerwelt der Ocean's-Filme reicht nur als Konzept für die ersten paar Minuten und schon bald stellt sich die Frage nach der Stoßrichtung dieses Films. Der Komödie fehlen die Pointen, der Sozialstudie die Tiefe und dem Drama die Seriosität. „Ossi's Eleven" schrammt irgendwo an allen Genres vorbei um so im luftleeren Raum recht geräuschlos zu verpuffen. Die Darstellerriege - größeren Teils bekannt aus „SOKO Donau", „Tatort" und anderen deutschsprachigen Fernsehproduktionen - erarbeitet mit einigem Talent so manche gute Szene, für dreiundneunzig Minuten reicht der Charme des Ostblocktraumas dann aber doch nicht aus und so wird aus einer recht potenten Idee ein etwas farbloser Film, der wohl nicht einmal ans Fernsehsofa fesseln kann.
Harald Koberg